Hallöchen, grüne Spinner, bitte helft mir! Echt jetzt?
- Klemens Kappe
- 12. März
- 1 Min. Lesezeit

Die taz bringt das Dilemma der „noch nicht Kanzler-CDU“ auf den Titel. Gestern noch haben die Union-Chefs die Grünen breitbeinig gedisst – Söder: „Goodbye, gute Reise, auf Nimmerwiedersehen“, Merz: „nicht alle Tassen im Schrank“, „Grüne und linke Spinner“ – und heute wanzen sich beide an die Geschmähten heran, um deren Stimmen für die Grundgesetzänderung zur Schuldenbremse zu sichern.
Echt jetzt? Selbst jedes in Hormonen ertrinkende pubertierende Kind schafft es, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, um eine Taschengelderhöhung zu erzielen. Aber ausgerechnet vor der wichtigsten Abstimmung im Bundestag der letzten und sicherlich auch nächsten zehn Jahre drehen bei den Protagonisten, auf die das Land jetzt schaut und hofft, sämtliche Sicherungen durch. Zur Erinnerung: Die Grünen sind aus der Verantwortung gewählt und lecken erst einmal die Wunden. Wer nun auf sie einprügelt und danach um einen Gefallen bittet, verfügt nicht nur über wenig Sozialkompetenz, sondern hat auch beim Seminar „Verhandeln leicht gemacht“ nicht aufgepasst!
So geht’s! Merz und Söder gehen noch einmal in sich und üben ein wenig vor dem Spiegel. Wenn das nicht hilft, wird jemand ganz Nettes aus der Union als Verhandler auserkoren und mit Entscheidungskompetenz ausgestattet. Vielleicht schaffen es die beiden auch, eine Frau dafür auszuwählen... Sorry, kleiner Scherz. Wie dem auch sei, den Grünen sollte etwas angeboten werden, bei dem sie nicht „Nein“ sagen können. Kleiner Tipp: irgendwas mit Klima… Und das nächste Mal gilt: Parteien der Mitte sollten immer mit Parteien der Mitte auskommen. Denn nach der Wahl ist vor der Wahl! Und die Populisten warten einfach darauf, bis sie drankommen. Wer sich dieser Realität noch immer verweigert, sollte immer mal wieder in die USA schauen. Das hilft!
Bild: Unsplash
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