Im Vorfeld der Fußball Europameisterschaft hat der WDR eine Dokumentation zur Nationalmannschaft mit dem Thema „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ in Auftrag gegeben. Bei der Materialsammlung wurden die Dokumentarfilmer bei den Thesen zur Vielfalt von rassistisch gefärbten Aussagen zufällig befragter Personen überrascht. Um die Einzelaussagen auf die Gesamtheit der Bevölkerung übertragen zu können, wurde mit Infratest dimap ein Meinungsforschungsinstitut damit beauftragt, eine repräsentative Stichprobe zu befragen. Der Aussage „ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft auflaufen“, stimmten 21% voll und ganz bzw. eher zu!
Echt jetzt? Demnach sollen ein Fünftel der Befragten eine stramm biodeutsche Truppe auflaufen sehen wollen – also eine echte Nazi-onalmannschaft - statt den Fußballern, die sportlich den größtmöglichen Erfolg versprechen. Andererseits drängt sich der Verdacht auf, die Umfrage sollte bewusst skandalisieren, damit der Film hohe Aufmerksamkeit bekommt – auch wenn oder gerade weil das Ergebnis latenten Rassismus widerspiegelt, der sich prozentual in Höhe diverser Wahlumfragen der AfD bewegt.
So geht`s! Der WDR hat sich und der Vielfalt mit Sicherheit keinen Gefallen damit getan, eine so undifferenzierte Umfrage zu starten. Hätte doch das Einstreuen von „Prüffragen“ den einen oder anderen Befragten vor Augen geführt, dass Hautfarbe weniger über Nationalität aussagt, als - und jetzt kommt's - die Farbe des Nationaltrikots! Auch die Begründung der Filmemacher „Rassismus lässt sich am besten mit rassistischen Fragen erkunden“ zeugt nicht von profunder Kenntnis. Das ist so, als würde jede Stammtischparole mit "journalistischer Sorgfalt" gleichgesetzt. Sich am Ende dann erschrocken zu geben und die Skandalisierung in den Medien zu forcieren, bewegt sich auf AfD-Niveau.
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